Lang, Karl

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Lang, Karl

Nicht LS und NR!

Karl Lang

(Notizen von 1993)

1766

(Friedrich) Karl Lang in Heilbronn als Sohn des 1732 in Weinsberg geborenen Rechtskonsulenten Johann Dietrich Lang ("juristischer Berater und Vertreter der Adeligen des nahen Ritterkantons Kraichgau, der zu Heilbronn seine Kanzlei hatte") geboren (Lang, 32)

1788

Herbst: Karl Lang kehrt nach dem Studium der Rechte in Erlangen in sein Vaterhaus zurück Zulassung zur Advokatur in Heilbronn; Lang wird Kanton Kraichgauischer Kanzleiadvokat und Archivakzessist (Lang, 40)

1792

Aufnahme Langs ins Heilbronner Bürgerrecht, Verlobung mit Christiane Neubauer, Tochter des Apothekers Philipp Neubauer (Lang, 41) Herbst: Publikationen im Selbstverlag (Lang, 41)

1793/94 (?)

Zum Buchverlag tritt ein Kunstverlag (Lang 43/44)

1797

10. Januar: Lang in den inneren Rat der Reichsstadt Heilbronn gewählt 12. Januar: im Senat eingeführt und verpflichtet (Lang, 52) Gründung des "Schwäbischen Industriekontors" (Lang, 52)

1798

28. 9: Flucht aus Heilbronn (Lang, 61)

1799

Lang hält sich unter falschem Namen in Altona auf (Lang, 68-71)

1800

Lang hält sich für zwei Jahre in Berlin auf (Lang, 72)

1801

Mai: Reise Kleists nach Paris. "Zuerst bis Dresden. Da gefiel es ihm so sehr, daß er nicht fortzubringen war. Er sah die Gemälde, die Kunstwerke, und lebte nur für die Kunst." (Lebensspuren (LS) 54a) Hier Bekanntschaft mit dem Maler Loos und dessen Braut Caroline von Schlieben (LS 55a) Weiterreise nach Leipzig

1802

Lang erhält "Ruf nach Leipzig, wo die weltbekannte Firma Karl Tauchnitz ein der 'Neuen Bildergallerie' ähnliches Unternehmen plante. Mit Freuden nahm Karl Lang an und ging, noch immer als Karl August Hirschmann, zunächst allein nach Sachsen voraus. Vom Verlag mit reichlichen Mitteln ausgestattet, vom Hofbibliothekar Daßdorf mit Rat und Tat unterstützt, weilt er nun den größten Teil des Jahres 1802 in Dresden, emsig beschäftigt mit der Ausarbeitung seines populärwissenschaftlichen Hauptwerks, des 'Tempels der Natur und Kunst' [...]" (Lang, 73)

1803

April bis Juni: Kleist in Dresden. Benutzte die Dresdner Bibliothek (LS 103 a und b)

Ansiedlung Langs in Schönefeld bei Leipzig (Lang, )

1804

Lang verlagert seinen Wohnsitz vorübergehend nach Tharand bei Dresden (Lang, 75): "fast zwei Jahre lang" (Lang, 76)

1806

Lang wieder in Leipzig-Schönefeld (Lang,

1807

Ende Juli bis Ende August: Reise Kleists über Berlin und Cottbus nach Dresden 31. August: Kleist kommt in Dresden an (LS 187 b) Hier Umgang mit - Adam Müller - Christian Gottfried Körner - Julie Kunze (später verheiratete von Einsiedel. Kleist lernte sie im Haus Körners kennen. - Käthchen!) - Dora Stock ("eine Dame der vornehmen Dresdner Gesellschaft") - Karl August Boettiger (1760-1835, Archäologe, Gewährsmann für Kleists Käthchen-Quelle 1817) - Gotthilf Heinrich Schubert (1780-1860, Naturphilosoph) - Ferdinand Hartmann (1774-1842, Maler in Dresden, schuf die Kupfer für den "Phöbus") - Sophie von Haza (1775-1849, seit 1808 mit Adam Müller verheiratet) - Baron Boul-Mühlingen - Jean Francois de Bourgoing (1748-1811, französischer Gesandter in Dresden) u. v. a. Herbst: Beginn der Arbeit am "Käthchen von Heilbronn" Vorlesungen von Adam Müller und Gotthilf Heinrich Schubert

Lang September 1807 wohl noch in Leipzig (Q: Brief Boettiger 16. 9. 1807 an Lang; vgl. Lang, 78). Danach "siedelt er bald dauernd nach Dresden über" (Lang, 78). "Ein weiteres Moment, das ihm Dresden und seine Umgebung besonders anziehend machte, war der bedeutende Bekannten- und Freundeskreis, den er im Laufe der Jahre dort gewonnen hatte. Zu Hofrat Daßdorf war seit 1804 Hofrat C. A. Boettiger getreten, dem Karl Lang sowohl als Dichter wie als Popularisator der Wissenschaft nahe stand, un der sich eine besondere Ehre daraus machte, minder erfolgreiche Talente zu protegieren. Karl Tauchnitz scheint die Bekanntschaft zwischen den beiden Schriftstellern vermittelt zu haben. Lang hat vielleicht zu dem Dresdener Dichterkreis (Friedrich Kind, Friedrich Kuhn, Theodor Hell und Friedrich August Schulze genannt Laun) Beziehungen unterhalten und ie Freundschaft Boettigers gewann ihm wohl aluch die Protektion der freimaurerischen Kreise, die seinem weiteren Leben eine Rolle zu spielen scheint, obgleich seine eigene Zugehörigkeit zu dieser Loge sich nicht erweisen läßt." (Lang, 79)

Friedrich Kuhn: Übernahm im Dezember 1810 von Hitzig den Verlag der "Berliner Abendblätter". Firmiert als "Kunst- und Industrie-Comptoir" (über Kuhn LS 215, 447, 450-455b, 460a). - Langs Verlagsunternehmen in Heilbronn hieß

Friedrich August Schulze gen. Laun: veröffentlichte "Memoiren", 3 Bände, Bunzlau 1837 (über Schulze LS 302, 303a, 305, 321)

Karl August Boettiger: 1790 Gymnasialdirektor in Bautzen, Sachsen, 1791 Oberkonsistorialrat für Schulangelegenheiten in Weimar, 1804 Studiendirektor der Pagerie in Dresden und 1814 Oberinspektor der Altertumsmuseen sowie bis 1821 Studiendirektor der Ritterakademie ebd., Schriftsteller und Archäologe. Nachlaß Teil 1 1783-1835 1862 aus Hand der Erben ins Archiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg gelangt. Teil 2: 1963 Landesbibliothek Dresden, "aufgeteilt auf die Bestände". - "Literarische Zustände und Zeitgenossen", hrsg. von seinem Sohn Karl Wilhelm, 2 Bände, 1838 - Boettiger bei Lang S.78 A, 79 u. A, 80, 103 u. A., 109 A, 166)

Friedrich Kind: H. A. Krüger: Pseudoromantik, F. Kind und der Dresdener Liederkreis 1904 (S. 154-159 über Boettiger)


1808

Sommer: Kleist zeigt Ludwig Tieck (1773-1853), der sich auf der Durchreise in Dresden befindet, das "Käthchen"


1809

Anfang: Abdruck des zweiten "Käthchen"-Fragments im neunten/zehnten "Phöbus"-Heft

Langs Ankündigung einer Erziehungsanstalt (Lang, 166)


1810

17. März: Uraufführung des "Käthchen von Heilbronn" in Wien


1822

Lang stirbt in Wackerbartsruhe