Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 409)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Clemens Brentano, Gesicht eines alten Soldaten in Berlin am 14. Oktober [1810]

… Wahrhaftig auf der Polizei
Macht ich sogleich ein Klaggeschrei,
Halb eingeseift, der ganzen Stadt
Stellt ich Sie vor im Abendblatt …
Und als das Abendblatt ankam,
Ich's zornig von dem Burschen nahm,
Und las und nannt' die Kunstkritik
Darin ein neidisch Zorngeflick,
Die tapfern Reiteranekdoten
Las ich mit tausend Schock Schwernoten,
Die Noten von der Polizei
Las ich wie eine Litanei,
Und sagte endlich: Amen, Amen!
Warf's an die Erd' ins Teufels Namen …
Ich glaubt', wer ging' am Haus vorbei,
Daß er auch ein Mordbrenner sei;
Mein eigne Handschuh leert' ich aus,
Als falle Werg und Schwefel' raus …

(Sembdners Quelle: Brentano, Clemens: Gesammelte Schriften. Hrsg. v. Chr. Brentano. Bd. 2, Frankfurt a. M. 1852, S. 72. – Steig, Reinhold: H. v. Kleists Berliner Kämpfe. Berlin u. Stuttgart 1901, S. 433ff.)


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