Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 33a): Unterschied zwischen den Versionen

Aus KleistDaten
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen.''' Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatu…“)
 
K
 
Zeile 2: Zeile 2:
  
 
-----
 
-----
 +
 +
'''Überlieferung (Bülow 1848)'''
  
 
Kleists außerordentliche Zerstreutheit ward seinen Freunden
 
Kleists außerordentliche Zerstreutheit ward seinen Freunden
Zeile 13: Zeile 15:
 
Begriffe zu Bett zu steigen, als sein Bruder dazukam, und ihn
 
Begriffe zu Bett zu steigen, als sein Bruder dazukam, und ihn
 
durch ein lautes Gelächter aus dem Traume weckte.
 
durch ein lautes Gelächter aus dem Traume weckte.
 +
 
Nach einer Mitteilung Fouqués hatte ihn derselbe zuweilen
 
Nach einer Mitteilung Fouqués hatte ihn derselbe zuweilen
 
mit vieler Lebendigkeit eine Begebenheit zu erzählen anfangen,
 
mit vieler Lebendigkeit eine Begebenheit zu erzählen anfangen,
Zeile 19: Zeile 22:
 
erinnert, hatte er zwar mit über sich selbst gelacht und wieder
 
erinnert, hatte er zwar mit über sich selbst gelacht und wieder
 
zu erzählen angefangen, war aber nicht selten zum andernmale
 
zu erzählen angefangen, war aber nicht selten zum andernmale
in denselben Fehler verfallen. [138a]
+
in denselben Fehler verfallen. [[[Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 138a)|LS 138a]]]
  
''(Überlieferung (Bülow 1848))''
+
''(Sembdners Quelle: Bülow, Eduard v.: H. v. Kleists Leben und Briefe. Berlin 1848, S. 11f.)''
  
 
-----
 
-----

Aktuelle Version vom 4. Dezember 2013, 11:26 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Überlieferung (Bülow 1848)

Kleists außerordentliche Zerstreutheit ward seinen Freunden oft ein Gegenstand des Spottes, und er lachte, sobald er geneckt ward, häufig selbst darüber mit. Er mochte in seine Studien noch so sehr vertieft sein, sobald sein jüngerer Bruder eine Melodie zu singen anhub, und in der Mitte abbrach, sang Kleist sie ohne Zweifel weiter. Als er eines Tages aus dem Collegium kam, wollte er nur seinen Rock zu Hause wechseln; zog sich jedoch in Gedanken bis auf das Hemde aus, und war eben im Begriffe zu Bett zu steigen, als sein Bruder dazukam, und ihn durch ein lautes Gelächter aus dem Traume weckte.

Nach einer Mitteilung Fouqués hatte ihn derselbe zuweilen mit vieler Lebendigkeit eine Begebenheit zu erzählen anfangen, plötzlich mitten darin verstummen und still dasitzen sehen, als ob er allein im Zimmer gewesen wäre. An sein Schweigen erinnert, hatte er zwar mit über sich selbst gelacht und wieder zu erzählen angefangen, war aber nicht selten zum andernmale in denselben Fehler verfallen. [LS 138a]

(Sembdners Quelle: Bülow, Eduard v.: H. v. Kleists Leben und Briefe. Berlin 1848, S. 11f.)


Zu den Übersichtsseiten (Personen, Orte, Zeit, Quellen)

Personen | Orte | Werke | Jahresübersichten | Quellen | LS - Übersicht