Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 236a)
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
Phöbus vor allen zog mich zuerst durch sein Strahlenkleid an. Ich merkte wohl, der Gott habe Geist, selbst Genialität in seinem Wesen, was göttliche Abkunft immer am schönsten verbürgt; aber wenig innere Kraft, denn er erzählte aller Welt mit vieler Naivetät, daß er sich der Unterstützung Goethes freue; ja nicht einmal der Unterstützung, sondern nur der Empfehlung. Übergroße, göttliche Bescheidenheit! … Die Maske sprach übrigens in sehr preziösen Ausdrücken viel von Kunst; die Kunstwerke, welche sie mir aber zeigte, waren tief unter den Idealen ihrer Theorie.
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