Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 453b): Unterschied zwischen den Versionen

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meiner Anzeige bei Nr. 72 [vom 22. Dez.], »daß ich an der
 
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Redaktion nie Teil genommen«, und ich bin also Herrn von
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Kleist sehr verbunden, daß er mir vor dem Publikum unaufgefordert
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''(Sembdners Quelle: Zeitung für die elegante Welt. (Seit 1805 hrsg. v. August Mahlmann.) Leipzig 1811''
  
 
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Aktuelle Version vom 13. Dezember 2013, 16:37 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Hitzig. Zeitung für die eleganten Welt, 3. Januar 1811

Öffentliche Danksagung an Herrn Heinrich von Kleist

Es geschah häufig im Laufe des ersten Abonnementsquartals der Berliner Abendblätter, daß man, wenn man ihren Inhalt langweilig, oder boshaft, oder unverständlich fand, mich als Verleger darüber zur Rede setzte: warum ich nicht für anderen Stoff sorgte? - und so mir die Ehre erzeigte, mir einigen Einfluß bei der Redaktion derselben zuzuschreiben.

Diese unverdiente Ehre von mir abzulehnen, war der Zweck meiner Anzeige bei Nr. 72 [vom 22. Dez.], »daß ich an der Redaktion nie Teil genommen«, und ich bin also Herrn von Kleist sehr verbunden, daß er mir vor dem Publikum unaufgefordert hat bezeugen wollen, daß nur die Buchhändlerischen Anzeigen des Blattes und in dem Blatte meinen, der übrige Inhalt desselben aber, der jene Beschwerden veranlaßt, seinen Anteil daran ausmachen.

Erklärung über die Anzeige des Kunst- und Industrie-Comptairs

Bei dem höchstgeringen Interesse, welches das Publikum in den letzten Monaten des laufenden Vierteljahres an den Berliner Abendblättern zeigte, glaubte ich demselben eben kein sehr dankenswürdiges Geschenk zu machen, wenn ich ihm einige Stücke mehr, als ich versprochen, gäbe. … Der jetzige Verleger will sich, um der Schicklichkeit (?) willen, nach seinem eigenen Ausdrucke, dies Verdienst erwerben, und ich wünsche ihm von Herzen, daß man seine Großmut erkennen, und daß es ihm gelingen möge, durch seine Liebe zum Schicklichen so zu glänzen, als durch seine Freimütigkeit.

N. S. Nachdem durch vorstehende Erklärungen alles Faktische berichtiget worden, bemerke ich endlich, daß ich fernere Invektiven, weder Herrn Heinrich von Kleist, noch seines Freundes, Herrn August Kuhn, aus leicht erklärlichen Gründen, keiner Antwort würdigen werde.

Berlin, den 25. Dez. 1810 J. E. Hitzig, Buchhändler

(Sembdners Quelle: Zeitung für die elegante Welt. (Seit 1805 hrsg. v. August Mahlmann.) Leipzig 1811


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