Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 443): Unterschied zwischen den Versionen
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Kurze Zeit nach diesem Vorfalle fand sich Müller bewogen, | Kurze Zeit nach diesem Vorfalle fand sich Müller bewogen, | ||
Berlin und Preußen ganz zu verlassen. | Berlin und Preußen ganz zu verlassen. | ||
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Version vom 13. Dezember 2013, 11:36 Uhr
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
Überlieferung (Bülow 1848)
Kleist hatte sich, um allerlei amtliche Unterstützung seines Journales, an die Staatskanzlei gewandt, und man würde nicht abgeneigt gewesen sein, sie ihm zu gewähren, wenn nicht Kleists Verbindung mit Müller, dessen zweideutige Gesinnungen gegen Preußen man wohl schon damals kannte, Hardenberg bedenklich gemacht hätte. Wahrscheinlich fühlte Müller dies und reizte Kleist zu dem Glauben, die Unterstützung werde von niemand sonst als F. v. Raumer hintertrieben, der in der Staatskanzlei arbeitete. Kleist schrieb also an denselben ein paar heftige Briefe und forderte ihn zu einem Zweikampfe heraus. Raumer antwortete ruhig und besonnen, indem er ihm das Unbegründete seines Verdachtes bewies, und Kleist schrieb ihm nunmehr einen in demselben Grade demütigen und abbittenden Brief, als er vorher grob gewesen war. Gegen einen Vermittler, den Raumer Kleist zugeschickt, hatte derselbe unter vielen Tränen persönlich Abbitte getan. [s. LS 483] Kurze Zeit nach diesem Vorfalle fand sich Müller bewogen, Berlin und Preußen ganz zu verlassen.
(Sembdners Quelle: Bülow, Eduard v.: H. v. Kleists Leben und Briefe. Berlin 1848, S. 58)
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