Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 426c): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 13. Dezember 2013, 09:43 Uhr
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
Polizeipräsident Gruner an Geh. Staatsrat Sack, 27. November 1810
Ew. Hochwohlgeboren beeile ich mich, in der Anlage das unterm 24/27ten dieses Monats erforderte Verzeichniß der hieselbst erscheinenden, bisher bei mir zur Zensur eingereichten Flugschriften ganz gehorsamst mit der Anzeige zu überreichen, daß ich soviel als möglich die Durchsicht derselben selbst besorgt und dabei mein Bestreben vorzüglich darauf gerichtet habe, alle gegen die Religion, die Sittlichkeit, den Staat und dessen politische Verbindungen laufende, mehr oder weniger versteckte Äußerungen und Bemerkungen, sowie auch alle auf die Verursachung eines gehässigen oder sonst nachtheiligen Eindrucks beim Publikum berechneten Persönlichkeiten zu unterdrücken. …
Ich werde mein Möglichstes thun, während des Zeitraums, worin mir die Zensuren im Auftrag von Eurer Hochwohlgeboren dennoch geneigtest übertragen worden sind, jeder Veranlassung zu Beschwerden vorzubeugen, und besonders darauf wachen, daß unberufene und das Vertrauen der Nazion untergrabende Kritiken über die neuen Finanz-Operazionen und andere Einrichtungen, welche das Wohl des Ganzen bezwecken, verhütet werden und Alles, was dahin umschlagen könnte, Euer Hochwohlgeboren zur eigenen geneigten Prüfung befohlenermaaßen vorzulegen nicht ermangeln.
[Beilage:] Verzeichnis der Flugschriften. 1. Das Abendblatt. Redakteur der Major von Kleist. Jede Woche erscheinen 6 Blätter.
(Sembdners Quelle: Grathoff, Dirk: Die Zensurkonflikte der »Berliner Abendblätter«. In: Klaus Peter u. a., Ideologiekrit. Studien z. Literatur, Essays I, Frankf./M. 1972, S. 155-168 (Anhang))
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