Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 340): Unterschied zwischen den Versionen

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''(Sembdners Quelle: Eichendorff,Joseph v.: Tagebücher. Hrsg. v. W. Kosch. Regensburg 1908), S. 247, 250, 255)''
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[Anmerkung Sembdner: »Das Werckmeistersche Lese-Institut benutzte Kleist später für die ›Berliner Abendblätter‹.«]
  
 
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Version vom 12. Dezember 2013, 10:38 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Joseph von Eichendorff, Tagebücher 1809

27. Nov. [Abends in das Werckmeistersche Museum:] Reihe von erleuchteten Stuben, wo Lesende am Tische sitzen. Alle Journale, Zeitungen etc., die nur existieren. Konversationszimmer mit Berg-, Mond- etc. Karten. Die Zeitschrift Phöbus von Ad. Müller, worin ich zu meiner überraschenden Freude bekannte Gedichte von Loeben traf. Hier erfuhren wir auch endlich durch den dicken H. Werckmeister das Logis des Hofrats Ad. Müller.

15. Dez. Begaben wir beide und Loeben uns eingeladnermaßen in völligem Wichs abends nach 6 Uhr zu Hofrat A. Müller zum Tee, wo wir in der zweiten, etwas kleinen Stube die recht liebenswürdige Mad. Müller und eine Frau v. Werdeck auf dem Sofa (und den Offizier v. Buhle) trafen etc. und wo bald darauf auch A. M[üller] und Major [Christian?] v. Kleist (ein schöner, großer, ernster Mann) anlangten. Frau v. Werdeck dick und kokett spricht viel von ihren Reisen. Ad. Müller mit der spitzfindigen Nase spricht sehr viel und durchaus geistreich. Seine echt komischen Darstellungen des Böttchers, Ramdohrs etc. Es wird Tee et Zubehör und zuletzt ein delicioser Kuchen in Schalen herumgereicht. Wir sitzen alle in einem Halbzirkel um den Tisch und es geht steif zu. Gen 10 Uhr fort.

24. Dez. Phöbus von Kleist und Müller etc. etc. welches ich alles mit Heißhunger zum gänzlichen Überdruß hinunterfraß.

(Sembdners Quelle: Eichendorff,Joseph v.: Tagebücher. Hrsg. v. W. Kosch. Regensburg 1908), S. 247, 250, 255)

[Anmerkung Sembdner: »Das Werckmeistersche Lese-Institut benutzte Kleist später für die ›Berliner Abendblätter‹.«]


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