Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 266): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2013, 11:38 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Adam Müller an Johannes von Müller, 21. Mai 1808

Das durch die Hände Ew. Exzellenz uns zugekommene allergnädigste Urteil Sr. Königl. Majestät von Westphalen dient uns in unserer dornbesäten Journalisten-Karriere zur wahren Ermunterung. Wir wiederholen Ew. Exzellenz unsern gerührtesten Dank, wohlwissend wem einzig wir diese Gnade zu verdanken haben. …

Die kummervolle Lage meines Vaters und die eignen vorschreitenden Jahre nötigen mich, Dresden und einen mir geneigten Kreis trefflicher Menschen zu verlassen. Die Gunst des Publikums und die Gunst des Hofes sind sehr verschiedene Dinge, zumal in Dresden; von einem vor 4 Jahren geschehenen Schritt (der Glaubensveränderung) weltlichen Nutzen zu ziehn, habe ich immer verschmäht, und so ist mir außer dem Gewinn der Vorlesungen und der politisch-historischen Information des Prinzen Bernhard, für die Unterstützung des Vaters usf. kein Erwerb übrig geblieben.

Jetzt frage ich bei aller Welt, in Östreich, in Weimar usw. um eine akademische Anstellung an, und so möge denn auch der liebste Wunsch, den auszusprechen ich lange Bedenken trug, Ihnen gesagt werden. Sie sind großmütig genug, mit Liebe und Nachsicht anzuhören, dessen Gewährung vielleicht die Umstände verweigern.

Dieser Wunsch ist nach Göttingen gerichtet …

(Sembdners Quelle: Baxa, Jakob (Hrsg.): Adam Müllers Lebenszeugnisse. Paderborn 1966. Bd. 1, S. 413)


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