Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 215): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2013, 16:38 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


[Josef Schreyvogel.] Das Sonntagsblatt. Wien, 31. Januar 1808

Ehe wir aber an die Erfüllung eines solchen Wunsches [nach einer musterhaften, wirklich nationalen Zeitschrift] glauben, muß man uns einen Mann als Redakteur dieser einzigen nationalen Zeitschrift nennen, der einen wahrhaft großen Geschmack mit einem durch Nachdenken und Welterfahrung gereiften Verstande verbindet; einen Mann, der die Fesseln und engen Ansichten der Schule abgelegt hat, die ihn erzog; der unparteiisch aus Grundsätzen ist, nicht aus Schwäche; dessen Urteil und Sprache zeigen, daß er, wenn nicht über seiner Zeit, doch über der Mode des Tages steht, die sich außer und über aller Zeit zu sein einbildet.

Ob unter den Herren A. Kuhn, Stoll, v. Seckendorff, Ast, H. v. Kleist, Adam Müller etc. ein solcher Mann sei, haben wir starke Gründe zu bezweifeln; und solange wir an der Spitze der deutschen Journale keine anderen Helden erblicken, werden wir unsere Bemühung, die Politik und Haltung dieser imaginären Mächte streng zu beobachten, nicht für überflüssig halten.

Th. West

(Sembdners Quelle: Das Sonntagsblatt. Hrsg. v. Thomas West (d. i. Jos. Schreyvogel).Jg. 2, Wien 1808)


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