Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 136a): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Theologe und Volksschriftsteller Christian Wilhelm Spicker benutzt
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'''C. W. Spieker, Familiengeschichten für Kinder. Leipzig 1808'''
Kleists Trauerspiel 1808 zu einer moralischen Erzählung »für gute Söhne und
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Kleists Trauerspiel 1808 zu einer moralischen Erzählung ›für gute Söhne und
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Töchter‹:«]
  
 
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Vor vier Jahrhunderten blühete in ''Schwaben'' ein Ritterstamm,
 
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''(Sembdners Quelle: Spieker, Christian Wilhelm: Familiengeschichten für Kinder. Bd. 3 (Die glücklichen Kinder), Dessau u. Leipzig 1808, S. 150-52, 186)
 
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Aktuelle Version vom 6. Dezember 2013, 09:25 Uhr

Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


C. W. Spieker, Familiengeschichten für Kinder. Leipzig 1808

[Anmerkung Sembdner: »Der Theologe und Volksschriftsteller Christian Wilhelm Spicker benutzt Kleists Trauerspiel 1808 zu einer moralischen Erzählung ›für gute Söhne und Töchter‹:«]

Ich will euch heute ein anderes Gemälde aus jener Zeit aufstellen; freilich etwas gräßlich, aber doch auch sehr lehrreich. Aber ihr müßt recht Achtung geben, damit euch die vielen Namen, welche vorkommen, nicht verwirren. …

Vor vier Jahrhunderten blühete in Schwaben ein Ritterstamm, der durch Redlichkeit, Mannheit und Tapferkeit hochberühmt war, der Stamm der Grafen voll Schroffenstein. Diese Familie zerfiel wieder in drei Häuser, in das Haus Rossitz, Warwand und Wyk.

Schon seit alten Zeiten verband die beiden Grafenhäuser von Rossitz und Warwand ein Erbvertrag, kraft dessen nach dem Aussterben des einen Stammes der gänzliche Besitztum desselben an den andern fallen sollte. [usw. nach Kleist]

Seht da, lieben Kinder, fuhr Geronio nach einer kleinen Weile fort, wie Mißtrauen und Neid zwei edle Familien zu Grunde richteten, und Unglück und Elend um sich verbreiteten. Beide Häuser hätten in friedlicher Eintracht bei einander wohnen und sich das Leben angenehm machen können, wenn sie sich mit Vertrauen und Zuversicht entgegen gekommen wären. So harte Schicksale mußten Ruperts wildes Herz erst erweichen! … Darum, meine lieben Kinder, traget nie heimlichen Groll im Herzen, sondern wenn ihr etwas gegen Jemanden habt, so sagt es ihm offen und frei.

(Sembdners Quelle: Spieker, Christian Wilhelm: Familiengeschichten für Kinder. Bd. 3 (Die glücklichen Kinder), Dessau u. Leipzig 1808, S. 150-52, 186)


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