Heinrich von Kleists Nachruhm (NR 17b)

Aus KleistDaten
Version vom 17. Januar 2012, 15:05 Uhr von WikiSysop (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Heinrich von Kleists Nachruhm. Eine Wirkungsgeschichten in Dokumenten.''' Herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherw…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich von Kleists Nachruhm. Eine Wirkungsgeschichten in Dokumenten. Herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle NR und laufender Nummer zitiert.]


Ich soll Dir von Kleists Tod erzählen. Zuerst: ich urteile wie Du sehr milde über den Unglücklichen; ich habe ihn nur einige Male gesehen, aber das Unglück und die Gedrücktheit sprach sich in seinem zerrissenen Wesen deutlich aus, ungeachtet er immer viel sprach und lachte. Das Merkwürdigste, was ich über seinen Tod gehört habe, oder vielmehr über den Mord der Frau, ist, daß er schon vor mehreren Jahren, da sein Bruder nach dem Urteil einiger Ärzte eine unheilbare Krankheit haben sollte, erklärt haben soll, er hielt es für seine Pflicht, wenn die Ärzte einig wären, der Bruder sei unheilbar, ihn zu erschießen. Die Frau befand sich in der Lage; sie hatte den Krebs an der Scham [...] Der Mann [Vogel] ist ein sehr lustiger jovialer Mensch, ein Bonvivant. Die Frau war eine empfindsame Närrin, wie ihre letzten Briefe auch noch gezeigt haben.

(Wilhelm von Gerlach an Friedrich Meier. Berlin, 28. 1. 1812)


Zu den Übersichtsseiten (Personen, Orte, Zeit, Quellen) Personen | Orte | Werke | Briefe | Jahresübersichten | Quellen | Heinrich von Kleists Nachruhm