Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 487)
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
Hardenberg an Kleist. Berlin, 18. April 1811
Ehe ich die Kurmärkische Regierung befrage, ob Ew. die Redaktion des kurmärkischen Amtsblatts übertragen werden könnte, muß ich Sie auf einige Punkte aufmerksam machen, die schon an und für sich die Zurücknahme Ihres Gesuchs begründen möchten. Zuvörderst würden Sie Ihren Aufenthalt in Potsdam nehmen müssen; dann kann die Redaktion, weil alle Inserate von dem Kollegium selbst entworfen und vollzogen werden, bloß in dem ganz äußerlichen Geschäft des Korrigierens des Drucks und in einigen andern gleich unerheblichen Bemühungen bestehn. Ich glaube nicht, daß diese an sich zwar nötige aber uninteressante Beschäftigung Ihren Wünschen angemessen sein kann, und gebe Ihnen zu bedenken, daß die Vergütung für diese Geschäfte immer nicht füglich höher bestimmt werden kann, als sie von dem zahlreichen Nebenpersonal der Regierung verlangt werden wird.
Sollten Sie aber überhaupt wünschen wieder in den Königl. Dienst einzutreten, so wird dies keine Schwierigkeiten haben, sobald Sie sich den allgemeinen gesetzlichen Bedingungen unterwerfen.
(Sembdners Quelle: Hoffmann, Paul: Ein unbekannter Brief H. v. Kleists. Velhagen & Klasings Monatshefte, 42. Jg., 1927/28, Bd. 1, S. 321-23)
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