Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 445d)
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
Geh. Staatsrat Sack an Hardenberg, 18. Dezember 1810
Ew. Excellenz muß ich auf das geehrteste Schreiben vom 14ten d. M. ganz ergebenst erwidern, wie es mir theils an sich bedenklich scheint, die öffentlichen Behörden im allgemeinen anzuweisen, daß sie dem Herausgeber der Berliner Abendblätter, Herrn von Kleist, Sachen zur allgemeinen Bekanntmachung mittheilen sollen, zumal diese Blätter nicht als offizielle anerkannt werden können: theils dürfte solches die Provinzial-Behörden auch zu sehr belästigen. Ich habe indessen kein Bedenken gefunden, dem Herrn von Kleist auf ein ähnliches bey mir früher angebrachtes Gesuch meine Bereitwilligkeit zur Mittheilung von dergleichen Nachrichten in einzelnen, mir jedesmal speciell anzuzeigenden Fällen und in so fern sonst nichts entgegen steht, von hier aus zuzusichern, und ich muß Ew. Excellenz gehorsamst bitten, es bey dieser Bestimmung zu belassen.
(Sembdners Quelle: Grathoff, Dirk: Die Zensurkonflikte der »Berliner Abendblätter«. In: Klaus Peter u. a., Ideologiekrit. Studien z. Literatur, Essays I, Frankf./M. 1972, S. 155-168 (Anhang))
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