Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 300a)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Ferdinand Hartmann. Phöbus, November/Dezember 1808 [März 1809]

Man pflegte den Künstlern, die sich gegen solche Gewalttätigkeiten auflehnten, immer zu antworten: der Gelehrte müsse sichs ja auch gefallen lassen, daß man öffentlich über sein Werk urteile, daß man die schwachen Seiten desselben aufdecke, zerlege, und ihn darüber zurecht weise. Aber indem man eine solche Sprache führte, übersah man den bedeutenden Unterschied, daß der Gelehrte immer von den Gelehrten, der Künstler aber nie von Künstlern öffentlich beurteilt wird. Denn das bißchen Malen, worauf sich diese Kunstkritiker bei ihren Urteilen so viel zu gut tun, kann ihnen nur Vorurteile einflößen, und ist allenfalls zu betrachten, wie es der Kirchenvater Tertullian bei einem seiner Zeitgenossen, dem Hermogenes, betrachtete, von dem er sagt, daß er bei seinen übrigen Lastern, auch das des Malens an sich habe.

(Sembdners Quelle: Phöbus. E. Journal f. d. Kunst. Hrsg. v. H. v. Kleist u. Adam H. Müller. Dresden 1808 (Fotomechan. Nachdruck. Nachwort u. Kommentar v. H. Sembdner, Stuttgart 1961))


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