Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 3)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Überlieferung (Bülow 1848)

Kleists elterliches Haus, in dem er zuerst das Licht der Welt erblickte, liegt neben der Superintendentur, an der Oberkirche und war bis noch vor kurzer Zeit im Besitze seiner Familie. Es gehört gegenwärtig dem seitherigen Pachter desselben, dem Gastgeber des Hôtel de Prusse, dessen Schild es schon längere Zeit trug.

Kleists Jugendjahre sollen ihm im Kreise seiner Geschwister heiter und gut vergangen sein. Die freundliche Umgegend Frankfurts wirkte auch wohl belebend auf sein Gemüt.

Erwäge ich, was noch außerdem auf seinen jungen Geist gegenständlichen Eindruck machen konnte, so war es zuversichtlich der stete und so nahe Anblick der Oberkirche, in ihrer altertümlichen, nicht unschönen, aber unharmonischen, halb zerstörten Gestalt.

Vielleicht erweckte auch unmerklich der Ruhm Ewalds von Kleist, welcher in Frankfurt begraben liegt, mit der Freude an ihrem gemeinsamen Namen, sein erstes Ehrgefühl, und ich will dabei nur gelegentlich an das preußische Sprüchwort erinnern, welches die vornehmsten Familien der alten Provinzen mit Eigenschaftswörtern bezeichnet, und: »Alle Kleists Dichter« nennt.

(Sembdners Quelle: Bülow, Eduard v.: H. v. Kleists Leben und Briefe. Berlin 1848, S. 3f.)


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