Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 239b)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Friedrich Wilhelm Riemer. Weimar 1807/1808

8. Aug. 1807. Den zerbrochnen Krug gelesen, ein Lustspiel von Herrn von Kleist.

4. Febr. 1808. Mittags mit Goethe und ihr bei Hofrat Wieland zu Gaste, wo auch Stichlings und [Zacharias] Werner waren. Nach Tische mit Wieland über Kleist, seine Penthesilea und den zerbrochenen Krug.

16. Febr. An Familie Frommann: Morgen über 8 Tage soll der zerbrochne Krug sein, wenn's möglich ist. Es kommt bei der jetzigen Witterung immer ein Hindernis zwischen die wöchentlichen Anordnungen und man kann für nichts stehn. G[oethe] ist zwar nicht krank, aber unter uns nicht des besten Humors.

18. Febr. Besuch von Wolff, die Kostüme im zerbrochenen Krug besprochen.

27. Febr. Nach Tische Zeichnung zum zerbrochenen Krug.

1. März: Über Asts Journal und seine Erhebung Friedrich Schlegels zum Dichter, über Tieck, Kleist und ähnliches.

2. März. Abends der Gefangene und der zerbrochene Krug, der anfangs gefiel, nachher langweilte und zuletzt von einigen wenigen ausgetrommelt wurde, während andere zum Schlusse klatschten. Um 9 Uhr aus.

8. März. Abends Wolffs und Elsermann zum Tee. Maskierten wir uns aus dem zerbrochenen Krug. Ich machte den Dorfrichter. 9. März. An Familie Frommann: Der zerbrochne Krug wurde sehr gut, auch dem Costurne nach, gegeben und gefiel im ganzen, ob es gleich zu lang däuchte. Nur einige armselige Patrone unterstanden sich beim Schluß, als applaudiert wurde, zu pochen. Alle Schauspieler hatten sich die größte Mühe gegeben, und wie ungerecht, ja bestialisch, nicht dem Spiel wenigstens Gerechtigkeit widerfahren zu lassen!

(Keil, Robert: Aus den Tagebüchern Riemers. Deutsche Revue, 1886 IV, S. 21f. – Heitmüller, Ferdinand: Aus dem Goethehaus. Briefe Friedr. Wilh. Riemers an d. Familie Frommann in Jena 1803-1824. Stuttgart 1892, S. 113f.)


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