Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 222b)
Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]
[Böttiger.][1] Dresdner Anzeiger, 28. Januar 1808[2]
Von Büchern und Musikalien. I. Erschienen und im Kgl. Adreßcomptoir gegen Subskription auf den ganzen Jahrgang zu haben: Phöbus …
Der elegante Umschlag zeigt auf der Vorderseite den Phöbus, der vom Wagen aus die dem Betrachter entgegenspringenden Sonnenpferde lenkt: vor ihm her fliegen die Horen und Genien, welche Tau und Blumen über die Erde ausschütten; sein Haupt umgibt als Glorie die bedeutende Stelle des Tierkreises, wo die Waage zwischen dem Skorpion und der Jungfrau schimmert. Unter den Wolken, auf denen der Gott daher fährt, zeigt sich die Aussicht von Dresden, der Stadt, welche ihn schon öfter im Namen des ganzen Vaterlandes begrüßte. - Es ist die Skizze eines Vorhangs für das Kgl. Sächs. Hoftheater, dessen Ausführung die Umstände verhindert haben. An der Stelle, wo man auf dem hier gelieferten Umriß die Landschaft von Dresden erblickt, zeigte sich im Original die Stelle der Erdkugel, welche den gebildeten Teil von Europa enthält. Die Nacht wich mit ihrem Gefolge von Gespenstern und allerlei Ungetüm vor dem Gott zurück; aber die Hottentotten und Feuerländer schien sie zu fliehen. - Eine wesentliche Veränderung ist nicht vorgenommen.
Die Rückseite des Umschlages zeigt die Attribute des Gottes: die Leier, den Bogen und die Pfeile, von Lorbeeren umkränzt.
(Sembdners Quelle: Dresdner Anzeiger. 1807)
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