Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 22)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


A. G. Eberhard (Salina 1812)

Soeben erhalte ich von einem wie man mir aufs Wort glauben kann - durchaus unverdächtigen Zeugen noch einige Notizen über Heinrich v. Kleist, die sich auf eine frühere Bekanntschaft mit ihm gründen, als er noch bei dem Regiment Garde (in Potsdam) stand, und die hier wohl eine Stelle verdienen.

Mein Zeuge sagt von ihm, er sei, bei einem sehr wenig empfehlenden Äußern, doch sehr beliebt unter seinen Kameraden und in allen Gesellschaften gewesen; er wird als ein guter, sehr sittlicher Mensch, von viel Geist und Bildung, aber auch mit vielem Hang zur Schwärmerei, geschildert; und als sein größter Fehler wird eine überaus große Empfindlichkeit und Reizbarkeit genannt. Deshalb soll er sich auch mit dem General von R[üchel] nicht vertragen, und, nach einem Streit über den Anzug, seinen Abschied genommen haben, schon vor dem unglücklichen preußischen Kriege (ungeachtet er, soviel ich weiß, ohne Vermögen war).

(Sembdners Quelle: Eberhard, August Gottlob: Nachtrag zu meiner Appelation an die Ankläger und Richter H. v. Kleists. Salina oder Unterhaltungen f. d. leselustige Welt. Bd. 2, Halle 1812, S. 115f.)


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