Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 151a)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Hardenberg an Auerswald. Tempelberg, 18. August 1806

Der von Ewr. Hochwohlgeboren nach meinen Wünschen bei der dortigen Kammer zu seiner Ausbildung bisher beschäftigte Lieutenant außer Diensten Heinrich von Kleist, hat mir angezeigt, daß er durch ein chronisches Übel verhindert sey, sich den Geschäften zu wiedmen, und daß er nur von einer gänzlichen Dispensation von Geschäften auf einige Zeit und einem Aufenthalt auf dem Lande, die Wiederherstellung seiner Gesundheit hoffen dürfe. In der Voraussetzung der Richtigkeit seiner Angabe, habe ich ihm den nachgesuchten 6monatlichen Urlaub ertheilt, ihm aber auch zugleich bemerklich gemacht, wie wichtig es für ihn sey, daß er zur Vollendung seiner Ausbildung nichts versäume, und nicht ohne die dringendste Noth von jener Urlaubs-Bewilligung Gebrauch mache, sondern diesen Urlaub, so wie es seine Gesundheits-Umstände verstatteten, abkürze, um sich sodann, binnen wenigen Monaten noch die zu seiner Prüfung erforderliche Qualification zu verschaffen. Indem ich Ewr. Hochwohlgeboren hievon ganz ergebenst benachrichtige, danke ich Ihnen zugleich verbindlichst für die Sorgfalt, womit Sie für die Ausbildung des p. von Kleist bisher Sorge getragen haben. Er selbst erkennt solches mit schuldigem Dank, und ich hoffe daher um so mehr, daß er sich bei wieder erlangter Gesundheit dem Königlichen Dienst mit aller Anstrengung wiedmen und sich Ihrer ferneren Fürsorge werth machen werde, der ich ihn bestens empfehle und diese Gelegenheit mit Vergnügen benutze, Ew. Hochwohlgebn. meiner ganz vorzüglichen Hochachtung zu versichern.

(Sembdners Quelle: Czygan, Paul: Ein neuer Fund aus H. v. Kleists Königsberger Zeit. Sonntagsbeil. zur Nationalzeitung. Berlin, 4. 9. 1904)


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