Heinrich von Kleists Lebensspuren (LS 149)

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Heinrich von Kleists Lebensspuren. Dokumente und Berichte der Zeitgenossen. Neu herausgegeben von Helmut Sembdner. München 1996. [In der Kleist-Literatur üblicherweise mit der Sigle LS und laufender Nummer zitiert.]


Überlieferung (Bülow 1848)

Das Verhältnis, in welchem Kleist bei der Kammer angestellt, mißfiel ihm, nach seinen Äußerungen gegen die Damen, in hohem Grade, und er fand es unerträglich, sich Männern, die er übersah, untergeordnet zu sehen. Er war damals überhaupt mit sich und der ganzen Welt unzufrieden, und es entsprach nichts seinen Erwartungen. …

Seine Verstimmung über sein Schicksal steigerte sich gegen das Ende des Jahres 1806 bis zum heftigsten Schmerz, und daneben mußte seine glühende Liebe für sein Vaterland dasselbe in die tiefste Schmach versinken sehen! … Auch war seine Gesundheit schon sehr angegriffen, er hatte häufig Fieber und lag oft ganze Tage lang, wie er freilich sagte, mehr aus Unlust als aus Unwohlsein, zu Bett, oder ließ sich doch, in sein Zimmer verschlossen, vor keinem Menschen sehen.

Von allen Bekannten und Gesellschaften zurückgezogen, gab er endlich selbst seine Stelle beim Departement auf. … [LS 152]

(Sembdners Quelle: Bülow, Eduard v.: H. v. Kleists Leben und Briefe. Berlin 1848, S. 45f.)


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