Brief 1811-02-22/02: Unterschied zwischen den Versionen

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Ew. Hochwohlgeboren zeige ich ergebenst an, daß ich dem Hr. Staatskanzler, am heutigen Morgen, eine Abschrift meines gestern an Sie erlassenen Schreibens zugeschickt, und Demselben, mit der Bitte, Sie ferner nicht, in der Sache des Abendblatts, zu Rate zu ziehen, nochmals die Gerechtigkeit meines Entschädigungsgesuchs auseinander gelegt habe. Da ich Sr. Exzellenz nun, zur Begründung meines Anspruchs, versichert habe, daß Ew. Hochwohlgeboren mir, bei unsrer ersten Zusammenkunft, die in Rede stehende Geldvergütigung zu einer, den Zwecken der Regierung, gemäßen, Führung des Blattes, und als eine Entschädigung für das dabei gebrachte Opfer der Popularität, angeboten haben: so bitte ich mir, wegen der Stelle, in Ihrem soeben empfangenen Billett, welche diesem Umstand zu widersprechen scheint, eine Erklärung aus. Ew. Hochwohlgeboren fühlen von selbst, daß ich, zu so vielen Verletzungen meiner Ehre, die ich erdulden muß, vor Sr. Exzellenz nicht noch als ein Lügner erscheinen kann; und indem ich Denenselben anzeige, daß ich im Fall einer zweideutigen oder unbefriedigenden Antwort, Dieselben um diejenige Satisfaktion bitten werde, die ein Mann von Ehre in solchen Fällen fordern kann, habe ich die Ehre zu sein,
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Ew. Hochwohlgeboren gehorsamster
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Berlin, den 22. Feb. 1811
  
 
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2012, 07:15 Uhr

Berlin, 22. Februar 1811

Absender: Heinrich von Kleist

Adressat: Friedrich von Raumer


Ew. Hochwohlgeboren zeige ich ergebenst an, daß ich dem Hr. Staatskanzler, am heutigen Morgen, eine Abschrift meines gestern an Sie erlassenen Schreibens zugeschickt, und Demselben, mit der Bitte, Sie ferner nicht, in der Sache des Abendblatts, zu Rate zu ziehen, nochmals die Gerechtigkeit meines Entschädigungsgesuchs auseinander gelegt habe. Da ich Sr. Exzellenz nun, zur Begründung meines Anspruchs, versichert habe, daß Ew. Hochwohlgeboren mir, bei unsrer ersten Zusammenkunft, die in Rede stehende Geldvergütigung zu einer, den Zwecken der Regierung, gemäßen, Führung des Blattes, und als eine Entschädigung für das dabei gebrachte Opfer der Popularität, angeboten haben: so bitte ich mir, wegen der Stelle, in Ihrem soeben empfangenen Billett, welche diesem Umstand zu widersprechen scheint, eine Erklärung aus. Ew. Hochwohlgeboren fühlen von selbst, daß ich, zu so vielen Verletzungen meiner Ehre, die ich erdulden muß, vor Sr. Exzellenz nicht noch als ein Lügner erscheinen kann; und indem ich Denenselben anzeige, daß ich im Fall einer zweideutigen oder unbefriedigenden Antwort, Dieselben um diejenige Satisfaktion bitten werde, die ein Mann von Ehre in solchen Fällen fordern kann, habe ich die Ehre zu sein,

Ew. Hochwohlgeboren gehorsamster

H. v. Kleist.

Berlin, den 22. Feb. 1811


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