Brief 1801-04-12

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Berlin, 12. April 1801

Absender: Heinrich von Kleist

Adressat: Gottlob Johann Christian Kunth


Wohlgeborener Herr,
Hochzuverehrender Herr Geheimrat,

Das Wohlwollen, mit welchem Ew. Wohlgeb. meine erste Bitte, nämlich den Sitzungen der hochlöbl. techn. Deputation beiwohnen zu dürfen, unterstützten, macht mich schüchtern bei einer Erklärung, die ich doch, von höheren Rücksichten bestimmt, nicht unterdrücken darf; bei der Erklärung, daß ich, nach einer ernstlichen Prüfung meiner Kräfte, die Laufbahn, die ich betreten hatte, nicht verfolgen darf, weil sich meine Neigung für das Rein-Wissenschaftliche ganz entschieden hat. Bloß die Erinnerung, daß Ew. Wohlgeb. selbst, schon bei Ihrem ersten Urteile über meine Kräfte, die Wahl eines praktischen Wirkungskreises für mich nicht billigten, gibt mir den Mut, diesen Irrtum selbst offenherzig zu gestehen. Ich danke Ihnen herzlich für diesen einzigen aufrichtigen Rat, den ich in Berlin empfing, und den ich gewiß nicht anders, als zu meinem Besten, nutzen werde, bitte ferner, mich der hochlöbl. technischen Deputation, zu deren Zweck ich auf meiner bevorstehenden Reise nach Paris bei jeder kommenden Gelegenheit mitzuwirken bereit bin, gehorsamst zu empfehlen, und verbleibe in der Hoffnung, fortdauernd Ihres Wohlwollens zu genießen, mit der herzlichsten und vollkommensten Hochachtung
Ew. Wohlgeb. ergebenster
Kleist,
ehemals Lieut. im Rgt. Garde.
Berlin, den 12. April 1801


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